Gestern Früh hat Waltraud ihren letzten Flügelschlag gemacht. Ihr Tod schmerzt besonders, immerhin konnte sie die Freiheit nicht wirklich
genießen. Denn schon bald nach ihrer Ankunft in der solidarischen Hühnerwirtschaft kamen schon die Schneemassen. Aus der grünen saftigen Wiese wurde eine weiße Decke. Aus den unbegrenzten
Möglichkeiten wurde Stallzeit. Der Winter ist eine harte Probe für die Hühner. Vor allem wenn sie sich in dieser Zeit auch noch in der Mauser befinden. Diese Belastung hält der Hühnerorganismus
oftmals nicht Stand. Es ist eine Art Doppelbelastung, die der Hühnerkörper so nicht kennt. Die Züchtungen der Hybridhennen werden zumeist ja vor ihrer ersten Mauser aussortiert, einen Winter mit
naturnahen Bedingungen kennen sie auch nicht. Über Waltraud selbst lässt sich leider nicht viel berichten. Sie hatte sich in der Hackordnung
etabliert, gehörte aber eher zu den schwächeren Neugoggs. Stolz sah sie aber aus, wie die Fotostrecke zeigt. Sie hätte noch einige Geschichten zu erzählen gehabt. Da bin ich mir sicher. Nach und
nach wären sie aus ihr herausgebrochen wie bei einer Tiroler Bergbäuerin, die Besuch nicht mehr so gewohnt ist. Nach einer intensiven Kennenlernphase. Leider ist es nicht mehr dazu gekommen. Ich
hatte mich schon sehr darauf gefreut. Alles Liebe Waltraud!
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